Hochzeiten
Ratgeber
09. Mai 2023

5 Hochzeitsbräuche aus Bayern, die ihr kennen solltet

Ob moderne Hochzeit oder ganz traditionell: Hochzeitsbräuche lockern euren Tag auf und sorgen meist für ausgelassene Feierstimmung. Welche fünf Hochzeitsbräuche aus Bayern wir besonders spannend finden, erklären wir euch in diesem Artikel.

Wozu dienen Hochzeitbräuche?

Was haltet ihr von Hochzeitsbräuchen? Auf den ersten Blick hat das Thema für viele einen langen Bart und erscheint so ein wenig von gestern und nicht mehr zeitgemäß. Dabei bedeutet ein Brauch nicht, eine altbackene Feier zu planen, sondern dient dazu, dem Brautpaar gute Wünsche mit in die Ehe zu geben. Statt gähnender Gesichter sorgen schön arrangierte typische Hochzeitsbräuche der Region für strahlende Augen, denn sie sind eine wunderbare Gelegenheit, um

Aber wie sehen die heutigen Hochzeitsbräuche aus? Wenn ihr gerade in den Planungen für eure Hochzeitsfeier steckt, solltet ihr euch die folgenden fünf Hochzeitsbräuche aus Bayern unbedingt einmal ansehen. Jeder von ihnen bringt etwas ganz Besonderes mit und hat das Zeug dazu, euren Tag noch schöner und intensiver zu machen.

Die besten bayerischen Bräuche für euren Hochzeitstag

Strahlende Augen, nicht weniger, sind das Ziel. Also tauchen wir ein wenig tiefer in ins Thema Hochzeitsbräuche aus Bayern und sehen uns die direkte Route zur fröhlichen Festgesellschaft genauer an.

Hochzeitsbrauch 1: Der Hochzeitslader

Jeder kennt heute Wedding Planner, die Brautpaaren bei der Vorbereitung ihrer Hochzeit zur Hand gehen. Doch lange bevor es den modernen Begriff gab, gab es bereits den bayerischen Hochzeitsbrauch des Hochzeitsladers. Im Gegensatz zum Wedding Planner, der am Tag der Tage eher dezent im Hintergrund bleibt, steht der Hochzeitslader mitten im Geschehen.

Traditionell lud er die Gäste persönlich ein, indem er von Tür zu Tür ging und ein Gedicht aufsagte. Heute moderiert er die Feier und sorgt dafür, dass ihr als Paar euch weniger um Organisatorisches und mehr um Herzerwärmendes kümmern könnt. Damit alle Gäste wissen, wen sie bei Fragen ansprechen können, führt der traditionelle Hochzeitslader meist einen Stab mit Bändern in den Farben Rot, Grün, Blau und Weiß mit sich. Jeder, der ein organisatorisches Anliegen hat, kann also getrost den flatternden Bändern folgen und euch als Hochzeitspaar dadurch mehr vertraute Momente zu zweit gönnen.

Am Tag der Hochzeit kann der Hochzeitslader folgende Dinge übernehmen:

Kurzum: Seine Aufgabe ist es, euch Arbeit zu nehmen und Freude zu schenken, indem er als helfende Hand und gleichzeitig als auflockernder Stimmungsbringer fungiert. Hochzeitslader könnt ihr sowohl aus der Verwandtschaft rekrutieren, aber auch für eure Hochzeit buchen.

Hochzeitsbrauch 2: Das Kranzlpaar

Unterstützung kann es nie genug geben, deshalb gehört auch die Wahl eines Kranzlpaars zu den beliebtesten Hochzeitsbräuchen aus Bayern. Ob die Gäste Spalier stehen sollen, der Spruch für die Übergabe von Brot und Salz plötzlich unauffindbar ist oder die Tanzfläche eröffnet werden soll: Das Kranzlpaar übernimmt dies.

Traditionell besteht das Kranzlpaar aus einer unverheirateten Freundin der Braut und einem unverheirateten Freund des Bräutigams. Besprecht am besten schon in der Planungsphase, wer diese wichtige Aufgabe für euch übernehmen könnte, um am Hochzeitstag keinerlei Stress zu haben.

Hochzeitsbrauch 3: Baumstammsägen

Nicht nur ein Hochzeitsbrauch aus Bayern, sondern einer der Klassiker der Hochzeitsbräuche aus ganz Deutschland, ist das Baumstammsägen. Sicher habt ihr sofort Bilder im Kopf, wenn ihr von dieser Tradition lest. Tatsächlich steckt hinter diesem Brauch eine wunderschöne Symbolik, denn das gemeinsame Zersägen eines Baumstammes steht stellvertretend dafür, in der Ehe jegliche Schwierigkeiten gemeinsam zu überstehen.

Wer weiß schließlich schon, was das Leben euch bringen wird? Natürlich hoffen an diesem Tag alle Gäste, dass es möglichst viele schöne gemeinsame Stunden sein werden, aber dass ihr auch die stürmischen Zeiten gemeinsam überstehen werdet, verdeutlicht ihr bei diesem Spiel. Ein wunderbarer Brauch für innige Momente, die dabei trotzdem leicht und spielerisch sein dürfen.

Hochzeitsbrauch 4: Brautentführung

Bei einer bayerischen Hochzeit wird dieser Brauch auch als „Brautverziagn“ bezeichnet. Gemeint ist der berüchtigte Moment, in dem die Braut entführt wird und vom Bräutigam wieder eingelöst werden muss.

Eine Tradition, die viele Brautpaare mit gemischten Gefühlen betrachten, weil sie die Gefahr birgt, die Feier unangenehm zu unterbrechen. Das muss sie aber nicht, wenn ihr beispielsweise die Gäste mit einbezieht oder der Hochzeitslader sie in der Wartezeit unterhält.
Auf das traditionelle Scheitlknien, bei dem der Entführer früher auf einem Holzscheit kniend um Vergebung bat, verzichten viele Brautpaare heute.

Hochzeitsbrauch 5: Wegezoll

Wenn das Brautpaar nach der Kirche gemeinsam mit der Hochzeitsgesellschaft einen Brautzug bildet, kommt dieser meist nicht weit. Von allen Seiten strömen Kinder auf Braut und Bräutigam zu und hindern sie am Weitergehen. Dieser Hochzeitsbrauch aus Bayern geht auf den mittelalterlichen Wegezoll zurück, den Reisende früher dem jeweiligen Grundherren zahlen mussten, bevor sie ins Land ziehen durften.

Sich unter freiem Himmel inmitten jubelnder und ausgelassener Kinder freizukaufen, ist eine sympathische Weiterentwicklung dieser Geschichte. Heute zahlt der Bräutigam der jungen Meute etwas Geld, um weitergehen zu dürfen. In manchen Gemeinden wirft das Brautpaar ach Münzen auf den Weg, die die Kinder voller Aufregung einsammeln.
Ein Hochzeitsbrauch, der das Eis bricht und ideal zwischen der meist doch sehr präsenten Anspannung des offiziellen Teils in der Kirche oder im Standesamt und der anschließenden Feier passt.

Viele Bräuche, ein Ziel

Neben Kranzlpaar, Hochzeitslader, Baumstammsägen, Wegezoll und Brautentführung gibt es nahezu unzählige weitere Hochzeitsbräuche, die ihr bei einer bayerischen Hochzeit, aber auch überall anders im Land, gerne nutzen könnt. Sicher kennt ihr die Tradition, dass die Braut etwas Altes, was Neues, was Geliehenes und was Blaues mit sich führen soll, um der Ehe Glück und Treue zu bescheren. Oder die Tradition, dem Brautpaar Brot und Salz zu schenken, um ihnen eine lange Ehe zu wünschen.

All diese Bräuche haben letztlich ein Ziel: Euch als Paar für eure Ehe das Allerbeste zu wünschen und einen Start zu ermöglichen. Deshalb scheut euch nicht davor, einen alten Brauch zu nutzen, für euch anzupassen und euren Tag zu einem rundum gelungenen Erlebnis zu machen.

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